Genf auf dem Weg zur Smart City 3.0

Juli 2024

Der Kanton Genf startet die Initiative "Smart Geneva", um durch die Vernetzung und Förderung von Projekten den Übergang zur Smart City 3.0 nach skandinavischem Vorbild zu vollziehen. Der Ansatz zielt auf den sinnvollen Einsatz von Technologie im Dienste der Urbanisierung und der Bekämpfung des Klimawandels sowie auf die Schaffung einer lebendigen und kollaborativen Gemeinschaft ab.

Mit der Initiative „Smart Geneva“ verfolgt der Kanton Genf das Ziel, eine Smart City 3.0 zu werden, wie es in den skandinavischen Ländern bereits praktiziert wird. Im Gegensatz zu Top-down-Ansätzen soll hier ein nachhaltiger und intelligenter Wandel durch Vernetzung und die Förderung konkreter Projekte erreicht werden. Patrick Montier, Smart City Manager des Kantons Genf, unterstreicht die Bedeutung eines partizipativen Ansatzes: „Es geht darum, ein Ökosystem zu schaffen, das Innovationen fördert, indem es innovative Projekte unterstützt und den Zugang zu Ressourcen und Finanzmitteln erleichtert“.

Koordination und Vernetzung von Projekten
Bisher waren die Smart City-Projekte in Genf zwar vielversprechend, aber verstreut und wenig koordiniert. Dies soll sich nun ändern. Private, staatliche und wissenschaftliche Akteure werden über eine Online-Plattform und verschiedene Veranstaltungen miteinander vernetzt, um eine lebendige Gemeinschaft zu bilden. Eine zentrale Datenbank soll Informationen über Smart City und gemachte Erfahrungen sammeln und zugänglich machen.

Förderung durch den Kanton und Integration der Gemeinschaft
Für den Start der Initiative hat der Kanton Genf neun Projekte ausgewählt, die insbesondere im Bereich der Kommunikation unterstützt werden. Beispiele sind ein Projekt zur urbanen Landwirtschaft, eine Crowdfunding-Plattform und ein Routenplaner für Fahrradpendler. Eine Telemedizin-Plattform des Universitätskrankenhauses HUG und Pilotprojekte mit vernetzten Bushaltestellen gehören ebenfalls dazu.

Technologie im Dienste des Klimaschutzes
Die Vision von Smart City 3.0 stellt die Technologie in den Dienst der Region, um den Herausforderungen der Urbanisierung und der globalen Erwärmung zu begegnen. „Unsere Vision setzt digitale Technologien sinnvoll ein, indem sie beispielsweise darauf achtet, Sensoren sparsam einzusetzen, da sie sehr energieintensiv sein können“, erklärte Montier. Sie zielt darauf ab, die Vorteile für die Umwelt, die Mobilität, die Gesundheit, die Kreislaufwirtschaft und das Wohlbefinden der Einwohner zu maximieren.

Zukunftsperspektiven und regionale Integration
Eines der langfristigen Ziele der Initiative ist es, auch das französische Grenzgebiet in die Smart-City-Strategie einzubeziehen. Die Verantwortlichen versprechen, dass Genf bis 2030 eine vollwertige Smart City sein wird. Die Umsetzung der Initiative „Smart Geneva“ ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und innovativen Stadtentwicklung, die den Bedürfnissen der Einwohner gerecht wird und gleichzeitig den Herausforderungen des Klimawandels begegnet.

Weitere Artikel